Woraus wird der Aufwand berechnet?
Grundsätzlich berechnet Tredict den Aufwand aus 3 verschiedenenen Datenquellen.
- Herzfrequenz
- Wattleistung
- Geschwindigkeit
Dabei wird, wenn möglich, auf die Zeitserien zurückgegriffen, die Dein Gerät aufzeichnet.
Aus der Gesamtdauer der Aktivität und der Herzfrequenzserie ergibt sich der gesamte Aufwand. Dies geschieht analog mit der Wattleistung und Geschwindigkeit, wenn diese vorhanden sind.
Im Falle der Herzfrequenz wird der Aufwand sekündlich ermittelt und immer weiter aufsummiert.
Die Höhe des sekündlichen Aufwandes wird grob folgendermaßen ermittelt:
Aufwand aus der Herzfrequenz
Der Aufwand wird aus der momentanen Herzfrequenz im Bezug zur Kapazität berechnet. Die Kapazität wird aus maximaler Herzfrequenz und Ruhepuls ermittelt.Aufwand aus der Wattleistung
Der Aufwand wird aus der momentanen Wattleistung im Bezug zu Deinem FTP (Functional Threshold Power) berechnet.Aufwand aus der Geschwindigkeit
Der Aufwand wird aus der momentanen Geschwindigkeit im Bezug zu Deinem FTPa (Functional Threshold Pace) berechnet.Dazu kommt noch ein Multiplikator, der von der Intensität abhängig ist und weiter unten erklärt wird.
Wenn Du eine Sportlerin bist, wird der errechnete Aufwand zusätzlich noch um 20% angehoben. Die Anhebung ergibt sich aus dem Vergleich der Weltklasse-Listen in der Leichtathletik.
Redundante Aufwandsberechnung aus verschiedenen Zonentypen
Die Zusammenfassung eines Laufes mit dem Aufwand aus der Wattleistung
Redundant berechnete Aufwände"effort": { "heartrate": 70, "power": 78, "pace": 86, }
Wie man in dem oberen Block sehen kann, werden für diesen Lauf 3 Aufwände berechnet. In der Zusammenfassung des Laufes wird aber nur der Aufwand aus der Wattleistung angezeigt.
Dies liegt daran, dass ich meine Zonenprioritätskette folgendermaßen eingestellt habe:
Leistung -> Herzfrequenz -> Geschwindigkeit
Tredict verwendet also zuerst den Aufwand aus Wattleistung. Wenn dieser nicht vorhanden ist, weil ich z.B. meinen Stryd vergessen habe, dann nimmt sich Tredict den Aufwand aus der Herzfrequenz und wenn diese ebenfalls nicht vorhanden ist, wird der Aufwand aus der Geschwindigkeit berechnet.
Jetzt fragt Ihr Euch vielleicht was passiert, wenn es ebenfalls keine Geschwindigkeit gibt? Nun, dann berechnet Tredict einen "Fallback"-Aufwand, der davon ausgeht, dass die Aktivität mit 75% Deiner maximalen Herzfrequenz stattgefunden hat. Das kann dann natürlich auch mal daneben liegen..
Die Zonenprioritätskette könnt Ihr hier einstellen: Tredict - Einstellungen
Einstellungen für die Zonenpriorität
Wie beeinflussen meine Zonen die Berechnung des Aufwandes?
Wie ihr oben im Aufwandsobjekt seht, sind die Aufwände für die Herzfrequenz, Leistung und Geschwindkeit recht unterschiedlich.
Dies liegt in diesem Falle daran, dass meine Zonen nicht optimal eingestellt sind.
Für den Lauf wurden diese Leistungszonen als Berechnungsgrundlage genommen.
Leistungszonen in der Verlaufsansicht
Schauen wir uns zusätzlich die Intensitätenverteilung, die man oben auch in der Zusammenfassung des Laufes sehen kann, an:
Verteilung der Intensität aus Leistung
Niedrige Intensität: 54,9 %
Moderate Intensität: 28,9 %
Hohe Intensität: 16,2 %
Was weiter oben verschwiegen wurde:
Der sekündlich Aufwand wird höher bewertet, wenn sich dieser in einer moderaten Intensität befindet und sogar deutlich höher wenn dieser in einer hohen Intensität ist.
Es wird ein Multiplikator oder Hebewert angewendet.
Das bedeutet, eine Aktivität mit 30 Minuten in niedriger Intensität hat einen geringeren Aufwand, als 30 Minuten in hoher Intensität.
Wenn wir und nun die Herzfrequenzzonenverteilung des Laufes anschauen, kann man erkennen, dass diese weit weniger in einer hohen Intensität angesiedelt ist, als die Leistungszonenverteilung.
Die Zonenverteilung für die Herzfrequenz hat eine geringere Intensiät im Vergleich zu den Leistungszonen.
Verteilung der Intensität aus Herzfrequenz
Niedrige Intensität: 56,9 %
Moderate Intensität: 37,8 %
Hohe Intensität: 5,3 %
Passen wir nun die Herzfrequenzzonen so an, dass diese besser zu den Leistungszonen passen.
Welche Werte dazu nehmen musst, weißt Du, indem Du z.B. Deinen Laktaktschwellwert und FTP herrausfindest oder etwas Fingerspitzengefühl an den Tag legst.
Legen wir erstmal eine neue Revision an und passen das Datum entsprechend an, damit die Aktiviät auch mit einbezogen wird.
Nun habe ich einfach die moderate Schwellwertezone um 3-4 Herzschläge abgesenkt.
Eine neue Zonenrevision für die Herzfrequenz.
Tredict berechnet nach dem Speichern sofort alle Aktivitäten erneut, die von dem Revisionsdatum beeinflusst sind.
Die neue Verteilung der Herzfrequenz ist jetzt deutlich dichter an der Verteilung der Leistung angesiedelt.
Zonenverteilung nach der Anpassung der Revision.
Herzfrequenz- und Leistungsaufwand passen nun zusammen"effort": { "heartrate": 75, "power": 78, "pace": 86, }
Der Aufwand von Herzfrequenz und Leistung stimmen nun im Vergleich zu vorher gut überein.
Zonen abgleichen als Formbestimmung
Da Du nun verstanden hast, wie man verschiedene Zonen angleichen kann, hast Du ein mächtiges Werkzeug in die Hand bekommen, um Deine allgemeine Form zu validieren.
Wenn Du z.B. Deine Herzfrequenz- und Leistungszonen im, sagen wir April, gut aufeinander abgestimmt hattest, indem Du z.B. verschiedene Leistungbestimmungstest gemacht hattest, kannst Du beobachten, ob diese Zonen über die Zeit auseinanderlaufen.
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Wenn die Aufwände und Intensitäten in der Wattleistungszone gleich bleiben, aber der Aufwand aus der Herzfrequenz immer höher wird, dann verlierst Du wahrscheinlich gerade Deine Form.
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Andersherum kann Du von einem Formzugewinn sprechen, wenn der Aufwand aus der Herzfrequenz immer gleich bleibt und der Aufwand aus der Wattleistung sinkt.
Formkurve
Da die Formkurve aus den Aufwänden berechnet wird, ist es für präzise Ergebnisse wichtig, die Zonen gut einzustellen und die für einen selbst passende Zonenprioritätskette zu benutzen.
Welche Zonenprioritätskette für Dich geeignet ist kannst Du in der FAQ nachlesen.
Ich hoffe Dir hat der Artikel gefallen und ich konnte Dir die Zusammenhänge vermitteln.